Sanitätshaus > Bandagen/Orthesen

Bandagen und Orthesen

Bandagen und Orthesen

Schmerzhafte Verletzungen des Bewegungsapparates –vor allem der Gelenke und der Gelenkanteile wie Muskeln, Sehnen und Bänder – sind häufig das Ergebnis von Unfällen oder Überlastungen. Entzündliche oder degenerative Erkrankungen (Rheuma, Gicht oder Arthrose) schädigen ebenfalls die Gelenke.

Glücklicherweise überwiegen bei den meisten Sportschäden die leichteren Verletzungen: Doch auch diese im Breitensport häufig anzutreffenden schmerzhaften Traumatisierungen der Gelenke müssen ernst genommen und sofort behandelt werden.

Wann werden Bandagen eingesetzt?

Vorgeschädigte oder gefährdete Gelenke müssen vor zusätzlicher Belastung dauerhaft geschützt werden. Bandagen stabilisieren die Gelenke und beugen so weiteren Verletzungen vor. Zunächst wird das Gelenk geschont und ruhig gestellt. Um das Gelenk möglichst bald wieder voll bewegen zu können, beginnen dann erste, vorsichtige Bewegungsübungen, die die Muskulatur langsam wieder aufbauen und die Bänder stabilisieren.

Welche Bandagen gibt es und wem helfen sie?

Bandagen sind orthopädietechnische Hilfsmittel, die ein Gelenk elastisch umschließen. Alle auf das Gelenk von außen einwirkenden mechanischen Kräfte können durch in die Bandage eingewebte Polster (Pelotten) gelindert und dosiert werden. Bandagen entlasten hoch beanspruchte oder vorgeschädigte Gelenkteile, helfen bei der Fixierung von Gelenkstrukturen, führen das Gelenk bei Bewegungen, verbessern die Durchblutung und reduzieren Schmerz und Schwellungen. Fast jedes Gelenk kann mit einer Bandage versorgt werden. Die in vielen unauffälligen oder auch sportlichen Farben angebotenen Bandagen müssen immer an die Größe und die Beschwerden des Gelenkes angepasst werden.

Bandagen lindern Schmerzen, die durch Muskelzerrungen am Oberschenkel und Oberarm entstehen. Die Pflege ist einfach: In handwarmem Wasser werden Bandagen mit einem handelsüblichen Waschmittel (ohne Weichspüler) von Hand gewaschen und anschließend an der Luft getrocknet. Bandagen dürfen nicht auf dem Heizkörper getrocknet oder gebügelt werden.

Gerade bei modernen Sportarten steigt die Verletzungsgefahr für Ihre Gelenke. Moderne Bandagen wärmen und fixieren die gefährdeten Gelenke und schützen so vor Überlastungen, Umknicken, Zerrungen und Schmerzen.

Zervikalbandagen
Zervikalbandagen für die Halswirbelsäule vor allem nach Auffahrunfällen haben Verletzungen der Halswirbelsäule zugenommen. Hierbei wird der Kopf zuerst nach vorn und dann nach hinten geschleudert (sog. Schleudertrauma), die Halswirbelsäule erst gewaltsam gebeugt und dann überstreckt. Die Folge sind irritierte und gereizte Nervenwurzeln, die oft zu erheblichen Beschwerden wie Bewegungseinschränkungen, Nackensteifigkeit und anderen Symptomen (z. B. Empfindungsstörungen der Arme) führen. Auch bei der Therapie des degenerativen Halswirbelsäulenleidens, bei Zervikalsyndromen oder nach Bandscheibenoperationen der Halswirbelsäule wird die Halswirbelsäule mit einer gut angepassten Zervikalbandage gestützt. Zervikalbandagen sind meist aus einem hautfreundlichen Schaumstoffmaterial gefertigt und anatomisch geformt (Berücksichtigung von Kehlkopf, Kinn und Ohren). Zur besseren Stabilisierung können Verstärkungen eingearbeitet sein. Um die Stützkraft zu entfalten, muss die Bandage eng angelegt werden. Entscheidend für den Erfolg der Zervikalbandage ist die korrekte Anpassung. Wenn nicht anders verordnet, darf der Kopf durch die Bandage nicht in eine überstreckte oder gebeugte Haltung gebracht werden.

Bandagen für den Ellenbogen
Besonders bei einförmigen, gleichartigen Bewegungen des Unterarms (z. B. Heckenschere, Maurerkelle, Presslufthammer) oder bei monotonen Arbeiten mit ungünstiger Armhaltung (Schreibmaschine, Nähen, Schrauben usw.) sowie bei sportlichen Aktivitäten (z. B. Tennis) kann der Ansatz der kräftigen Streckmuskeln des Unterarms empfindlich gereizt werden. Die Sehnenansätze verhärten und entzünden sich. Hierdurch kann der Bewegungsumfang ganz erheblich eingeschränkt werden. Die aus einem Zügel und einer teilweise variablen Pelotte bestehende „Bandage“ wird so platziert, daß von außen auf das Gelenk einwirkende Schwingungen durch Muskelbewegungen frühzeitig abgefangen und gedämpft werden. Die gefährdeten Sehnenansätze werden durch eine Verlagerung der Muskelzugrichtung geschont.

Bandagen für das Knie
Bandagen für das Kniegelenk beugen Sportverletzungen vor oder werden nach Prellungen, Gelenkergüssen und Bänderdehnungen eingesetzt. Anatomisch angepasste und bei Bedarf verstellbare Polster (Pelotten) garantieren eine ideale Stützwirkung. Gute Kniegelenkbandagen sind atmungsaktiv, sitzen faltenfrei, bieten einen hohen Tragekomfort und komprimieren, ohne zu stauen.

Bandagen für das Handgelenk
Für Verstauchungen oder für weitere Behandlungen nach Gipsabnahmen gibt es Handgelenkbandagen. Das Karpaltunnelsyndrom, d. h. die mechanische Kompression der Nerven (N. medianus) im Karpaltunnel, nimmt dabei eine besondere Stellung ein. Ausgelöst durch Verletzungen, Entzündungen und damit verbundene Schwellungen oder bei Schwangerschaft wird auf den Nerv Druck ausgeübt, so dass vor allem nächtliche Schmerzen der Hand bzw. des ganzen Unterarmes entstehen können. Über Nacht angelegte spezielle Handgelenkbandagen verhindern ein Abknicken der Hand im Schlaf und lindern bei regelmäßiger Anwendung die schmerzhaften Beschwerden.

Bandagen für das Sprunggelenk
Bei Verletzungen des oberen Sprunggelenkes (nach Verrenkung, Verstauchung oder Überdehnung der Bänder) und nach Operationen werden Sprunggelenkbandagen eingesetzt. Sprunggelenkbandagen helfen auch dann, wenn chronische Reizungen den Aktionsradius beim Sport einschränken oder das Gelenk durch berufliche Belastungen nicht ruhen kann. Die genaue Anpassung erfolgt nach Messen des Fesselumfanges.