Unter einem Dekubitus (deutsch: „Darniederliegen“ bzw. „Wundliegen“) versteht man ein chronisches, häufig infiziertes Geschwür, das vor allem durch hohe und/oder länger anhaltende Druckeinwirkung auf ein bestimmtes Hautareal entsteht. Diese Druckgeschwüre sind daher keine eigenständige Erkrankung, sondern eine Folgeerscheinung, die auf anderen Erkrankungen, Schädigungen oder ungünstigen äußeren Umständen basiert und meist eine schlechte Heilungstendenz aufweist. Empirische Studien zeigen, dass 10 bis 30% aller pflegebedürftigen Patienten einen Dekubitus entwickeln.
Inwieweit ein Patient dekubitusgefährdet ist, hängt vor allem von seinem Allgemeinzustand und seinen Grunderkrankungen ab. So vermeiden Patienten mit rheumatischen Erkrankungen aufgrund ihrer Schmerzen und ihrer Gelenkversteifungen das eigenständige Umlagern. Abwehrgeschwächten, kraftlosen Tumor- oder MS-Patienten fällt das Umdrehen im Bett ebenfalls schwer. Wieder andere Patienten leiden unter Sensibilitätsstörungen und bekommen daher zu wenig Impulse, sich selbst umzudrehen. Das Ergebnis ist immer das gleiche: Die Patienten bleiben zu lange in der gleichen Position liegen und sind daher dekubitusgefährdet. Hinzu kommt die vor allem bei älteren Menschen oft feststellbare Unterernährung oder mangelhafte Versorgung mit Flüssigkeit, Eiweiß und Vitaminen. Diese Patienten befinden sich in einem „reduzierten Allgemeinzustand“ und sind meist „kachektisch“: Da das physiologische Baufett fehlt und die Muskulatur zurückgeht, bestehen sie nur noch aus „Haut und Knochen“.
Nach neueren Schätzungen leiden in Deutschland cirka 2,6 Millionen Menschen an den drei häufigsten chronischen Wunden:
Für die Behandlung dieser dauerhaft quälenden Wunden gibt es ein umfangreiches Sortiment moderner Wundauflagen. Richtig eingesetzt bewirken diese Wundauflagen eine im Vergleich zu früheren Methoden schnellere und kostengünstigere Wundheilung. Richtig eingesetzt – das erfordert solide Fachkompetenz, regelmäßige Begutachtung der Wunde und eine intensive Zusammenarbeit zwischen zwischen Arzt, Pflegekräften und dem Fachpersonal der Agesa.
Auf den phasengerechten Einsatz kommt es an In der ersten Phase der Wundheilung – auch Exsudationsphase genannt – versucht der Körper die Wunde von Bakterien oder Fremdkörpern zu reinigen. Dies geschieht durch die Blutung und die anschließende Blutgerinnung.
Traditionelle Matratzen eignen sich nicht für die Prophylaxe oder für die Therapie eines Dekubitus: Der Gegendruck auf die gefährdeten Hautbezirke wäre zu stark. Die richtige Matratze ermitteln unsere examinierten Pflegekräfte nach wissenschaftlichen Standards im Rahmen eines Hausbesuchs. Denn: um unnötiges Leid und hohe Folgekosten zu sparen, muss für jeden Patienten individuell herausgefunden werden, welche Matratzengruppe bzw. welches System für ihn am besten geeignet ist.